Am Ende der Welt - Neuseeland

Der Duft von herrlich, frischer Luft, das Knirschen von Kieselsteinen unter den Füßen und natürliche Flussverläufe in milchig oder grün-türkisen Farben verrät einem, Du bist in Neuseeland - und zwar auf der Südinsel!

Ein Land, in dem sich unserer Meinung nach alle Naturschauspiele der Welt auf kleinstem Raum vereinigen und als Geschenk oben drauf gibt es hier Natur-Phänomene, dessen Existenz wir nicht erahnen konnten.

So ist Neuseeland ein überaus attraktives Land, Mutter Erde in all ihrem Sein, kennenzulernen. Vulkane, mit Schnee bedeckte Bergketten, Gletscher, Strände, Wälder, Regenwälder, Seen, Thermalwässer, Hotsprings, Geysire, Höhlen und ein beeindruckender Wanderweg nach dem anderen. Auffallend ist, dass es hier keine für den Menschen gefährlichen Tiere gibt, so dass man im Gegensatz zu unserem vorherigen Reiseziel Australien an jeden See und Fluss heran laufen kann, ohne dass man dort mit einem Krokodil oder giftigen Spinnen rechnen müsste.

Neuseeland, Australien und die Briten

Das Land fasziniert uns sehr, ebenso zu erleben, was der Mensch in den nur 700 Jahren der Bevölkerung dieser Inseln gemacht hat. Noch mehr als in Australien spürt man hier die Kolonialisierung durch die Briten. Wie eigentlich auf dem größten Teil unserer Reise gibt es auch hier das bekannte Toastbrot mit Marmelade am Morgen, viel Fleisch (mit Minze) und Fisch, BBQ, Fish and Chips, Ketchup, diverse Essigsoßen und das Bier dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Da wir diesen Speisen nicht so viel abgewinnen können (außer den Chips), genießen wir das einheimische Obst und Gemüse und kochen, ebenso wie in Australien, selbst für uns. Zumindest so oft es geht.

Denn, wenn man meint in Australien bereits im Outback gewesen zu sein, so macht der Begriff Outback in Neuseeland noch mal einen ganz anderen Sinn. Wir haben zwar im Gegensatz zu Australien nur 10 Grad C, statt um die 30 Grad C und Wüste (so werden wir bei einer Autopanne und zu wenige Wasser an Bord nicht verdursten), aber dafür sind die Dörfchen hier noch viel kleiner und eine Versorgung mit frischen Nahrungsmitteln entweder sehr teuer und dürftig oder eben nicht vorhanden. So zaubern wir uns nun zum 2. Male aus Resten und dem was wir so finden etwas zu essen. Das hat etwas Abenteuerliches und ist somit eine ganz witzige Erfahrung. 

Naturschutz und Recycling

Besonders gut gefällt uns, dass in Neuseeland sehr viel Wert darauf gelegt wird, dass die Natur erhalten und beschützt wird. So gibt es einige Regeln wie z.B., dass man manche Wanderwege nur mit einem Permit durchfahren und erwandern darf, damit es nicht zu viel wird. Es gibt ausreichend Toiletten, Mülleimer und zahlreiche Warnschilder. Wir erleben die Insel als sehr sauber, kein Plastikmüll an Stränden, Meer und Flüssen, oder sonstiger Müll. Auch in den meisten Backpackers und Campingplätzen wird recycelt und der Müll getrennt.

Andere Bevölkerungsgruppen

Bei der ersten Auseinandersetzung mit dem Land Neuseeland wird jedem auffallen, dass viele Städtenamen ungewöhnlich unbritisch klingen. Hokitika, Okarito, Hari Hari, Kaikoura oder unser morgiges Ziel: Wanaka. Diese Namen scheinen aus der Sprache der Urbewohner zu entstammen, den Maoris. Im Gegensatz zu Erfahrungen aus Teilen Afrikas (Apartheid) oder den Aborigines in Australien, ist hier deutlich wahrzunehmen, dass die Menschen verschiedener ethnischer Herkunft hier bereits näher zueinander gefunden haben. Wir haben ein maorisches Dorf besucht (es war sehr auf Touristen getrimmt) und haben festgestellt, die Menschen leben so, wie alle anderen im Land auch.

Ab und zu erkenne ich einen Maori an den speziellen Tätowierungen. Aber erfreulicher Weise sitzt er nicht am Straßenrand oder versucht, entwurzelt von seiner ehemaligen Heimat und Kultur, mit dem westlichen Lebensstil klar zu kommen. Denn so wirkte es teilweise bei den Aborigines, insbesondere derer, die in Alice Springs wohnen. Aber gut, das ist nur ein kleiner Ausschnitt unserer Erfahrungen mit den verschiedenen Völkern in den Ländern und bedarf eines eigenen Berichtes.
Allgemein möchte ich behaupten, dass das Bewusstsein der Menschen mehr und mehr in den letzten Jahren gestiegen ist, dass ein Zusammenleben der Menschen in einem Land nicht nur den inneren und globalen Frieden und das Wohlbefinden stärkt, sondern ein Gewinn und höchstes Glück auf allen Ebenen ist.

Als Ergänzung möchte ich erwähnen, dass es ein Volk in Neuseeland gibt, die Waitaha (siehe Wikipedia für weitere Informationen), welche wohl bereits vor den Maori hier gelebt haben. Ich persönlich nehme bei Erzählungen oder Internetrecherchen in diesem Volk eine besondere Energie wahr (ähnlich, wie bei Berichten über die Inkas und Mayas). Ich wurde von Freunden auf die Waitharas aufmerksam gemacht und bin (auch trotz Vorankündigung und Achtsamkeit) überrascht, wirklich so gar nichts von dieser ethnischen Gruppe in Neuseeland mitzubekommen.