Vor Kurzem fragte ich mich, wozu diese grausamen Orte erhalten werden. Ich habe bereits viele solcher Orte besucht und mich bis jetzt danach immer nur schlecht gefühlt.
Zum Beispiel bei einem KZ-Besuch:
Mit meiner Schulklasse hatte ich als junges Mädchen ein Konzentrationslager besucht (besuchen müssen). Alle möglichen Brutalitäten wurden uns ohne Vorwarnung erläutert. Ich hielt etwas Abstand von der Gruppe und der Führung und stand auf einmal alleine in einem der Räume, in dem die Juden auf Pritschen untergebracht waren. Ich wurde überschwemmt mit Bildern und Gefühlen aus jener Zeit.
Es gab keinen Guide, der mich vorbereitete und keine Bank, auf die ich mich einfach nur setzen und heulen konnte. Ich empfand meine Kameraden als ziemlich gefühlslos (wahrscheinlich nicht zurecht, ich kann mir heute gut vorstellen, dass der ein oder andere ebenso damit beschäftigt war, sich nichts anmerken zu lassen).
Ich fühlte mich mit meinen Gefühlsausbrüchen im KZ „falsch“ und unterdrückte diese. So macht ein solcher Ort natürlich wenig Sinn. Denn er heilt nicht, sondern unterdrückt (erneut) und löst Unfrieden aus. Ein Ort, an dem so viel Gewalt und Brutalität geschehen ist, darf zu einem heiligen und heilenden Ort werden. Der Mensch darf sich eingeladen fühlen, hier zu verweilen, zu sitzen, zu meditieren, zu weinen, zu heilen und zu sein.
Niemand sollte "gezwungen" werden oder unaufgeklärt solch einen Ort betreten.
So macht ein Besuch sehr wohl Sinn!
Zur Heilung von Mutter Erde und Heilung von uns Menschen.