Phuket, Erdheilung und das Einsammeln von Seelenanteilen I

Obwohl wir wissen, dass Phuket eine typische Touristen-Insel ist und es nicht im Einklang mit unserem Bedürfnis nach Ruhe steht, zieht es uns dort hin. Wir werden im südlichen Phuket, umzingelt von Stränden, einheimischen Leben und einer Unterkunft im Grünem mit kleiner Küche, einer guten Internetverbindung und allem was unser Herz begehrt, zum Verweilen eingeladen. 

Alles scheint - nein alles IST perfekt! Wir fühlen uns sehr wohl und willkommen. In dieser Zeit bin ich geistig sehr fit und kann zwei Herzens-Internetprojekte endlich vollenden (die Lichtbewusstleben Verein–Webseite und diesen Blog).

Wie Ihr schon gelesen habt, hatten wir uns zwei Scooter gemietet, so dass wir eine Möglichkeit hatten, an die umliegenden Strände zu fahren. Als erstes fuhren wir zu einem größeren der Sandstrände. Ich wollte unbedingt ins Wasser hüpfen, während Jörg sich an den in der Nähe befindenden Streetfood-Wägen etwas Obst besorgte und anschließend sitzend im Sand die Gegend genoss – zumindest dachte ich das.

Der Unwohlfühl-Strand

Für mich fühlte sich bereits beim Betreten des Strandes etwas komisch an. Ich fand es albern und dachte, ich habe vielleicht einfach keine Lust alleine ins Wassers zu gehen, oder ärger mich darüber, dass wir so spät los sind und die schönste Sonne bereits vorüber ist. Doch auch im Wasser angekommen, macht es mir nicht so richtig Spaß. Es piekt mich am ganzen Körper und dieses Gefühl lässt mich nicht los. Ich fange an, die Gegend zu beobachten. Mir gefällt etwas am oder im Wasser nicht, auch fällt mir ein Hotel mit angrenzender Pizzeria auf. Beide Gebäude wirken etwas „unlieb“ in die Natur gesetzt. Aber das alleine ist es nicht. Das Baden macht mir immer weniger Spaß und ich gehe wieder aufs Land zu Jörg. Zu meiner Verwunderung mag er ebenfalls direkt aufbrechen, weil er sich nicht wohl fühlt.

Wir packen also unsere Sachen und fahren schnell heim. Der Strand und dieses Gepieke am Körper lässt mir nicht so richtig Ruhe. Ich habe den Impuls, den Tag darauf in die Pizzeria zu fahren und wir sehen bzw. nehmen diese Energien noch mal aus einer anderen Perspektive wahr.

Im Grunde scheint alles ganz friedlich – aber es ist mehr ein Schein.

Wir Meditieren am Unwohlfühl-Strand

Wir entschließen uns, vor der Abreise noch mal in Ruhe an den Strand zu fahren, um zu meditieren. Sofort finden wir einen geeigneten, ruhigen und schattigen Platz mit Blick auf das Meer und das Hotel. Wir meditieren, indem wir uns mit allem was ist verbinden. Mit dem Universum, Mutter Erde, den vier Elementen (Wasser, Feuer, Luft, Erde) und sind offen und bitten um Kontakt und Impulse. Einige Minuten nachdem wir begonnen haben, wird es plötzlich für einen Moment ziemlich windig.

Wir erfahren später, dass dies der Geist sein kann, der mit uns über den Wind kommuniziert. Was auch immer – wesentlich ist, dass es uns sehr berührt hat und wir unterschiedliche Dinge wahrgenommen haben:

Jörg nimmt Unfrieden wahr und auch ein Gefühl der Minderschätzung gegenüber Mutter Erde. Er bekommt einen Bezug zu dem Tsunami der dort vor einigen Jahren war und dass die Menschen damit noch nicht im Reinen sind. Ein Mangel an Dankbarkeit Mutter Erde gegenüber ist spürbar. Konkret: Mutter Erde wird „einfach“ konsumiert.

Ich spüre eine Verbindung mit diesem Platz und Mutter Erde. So als seien viele (für mich) traurige Dinge dort passiert. Gewalt, Unfrieden, Trauer… Auch ich nehme die aktuelle Disharmonie und Undankbarkeit wahr. Nachdem wir die Meditation beendet haben, überkommt mich eine sehr tiefe Traurigkeit.

Mit rollen die Tränen über die Wangen. Ich weiß nicht genau warum, aber ich spüre, dass es eine tiefe Verletzung ist. Ich spüre auch, dass es nicht nur meins ist. Es fühlt sich an, als wäre ein großer Teil davon von Mutter Erde. Ich lasse diese Trauer einfach zu und so sitzen wir dort eine weitere Stunde und ich weine so vor mich hin, ohne die genaue Ursache zu kennen – aber das muss ich auch nicht. Ich fühle die Verletzung die über Tränen ihren Ausdruck findet.