Zerissenheit eines Soldaten bei den Killing Fields

Heute Morgen erschienen mir in der Meditation Bilder von Soldaten und Menschen. Ich verarbeitete wohl gerade die Erfahrungen der letzten Tage - die Killing Fields und das S21 Foltergefängis. Ich konnte die verschiedenen Beweggründe, Gefühle und Emotionen der Menschen wahrnehmen.

Ein besonderes Erlebnis war der Kontakt mit einem Soldaten bzw. mit seiner Seele. Sie offenbarte mir all ihre Gedanken und Gefühlen, als er auf den Killings Fields stationiert war, um dort die Menschen umzubringen.

Es war, als wäre ich er und nun konnte ich verstehen.

Als ich es anschließend aufschreiben wollte, kam es in dieser Form auf mich zu, die ich nun gerne mit Euch teilen möchte:

 

Soldat bei den Killing Fields

Ich fühle mich alleine in dieser grausamen Welt.
Es geschieht Unrecht,
ich kann nichts machen.
Ich bin machtlos.
All die Menschen,
was machen die hier?
 
Schreckliches wird berichtet,
ich kann nichts machen.
Ich sehe in ihre Augen, ich sehe ihre Seelen.
Ich sehe Schmerz, Leid, Kummer.
Zu gerne würde ich all das von ihnen nehmen.
Ich kann nichts machen.

Meines Gleichen, voller Hass und Wut, voll Stolz und Selbstgefälligkeit.
Ich sehe in ihre Augen.
Ich sehe Schmerz, Leid, Kummer.
Zu gerne würde ich all das von ihnen nehmen.
Ich kann nichts machen.

Ich bin machtlos.
Ich kann kein Mensch mehr sein,
ich kann das nicht ertragen.
Ich sterbe innerlich.
Ich schalte meine Gefühle ab.
All die Menschlichkeit, meine Liebe, mein Schmerz, mein Leid.
Alles ist von mir gegangen.

Ich kann etwas machen.
 
Gewalt, Zerstörung und Gleichgültigkeit.
Ich schlage so fest und schnell ich kann.
Ich kann etwas machen.
Weniger Qualen, weniger Leid.


Sarah Maniecki