Ankunft in der wohl verrücktestens Stadt der Welt: La Paz

So viele Menschen, Häuser und Leben mitten in den Höhen der Berge. Für uns eine ganz neue Erfahrung in einem neuen Land: Bolivien.

Unsere Anreise nach La Paz in Bolivien war sehr entspannt. Bereits die Ausreise in Chile war bemerkenswert. Zuerst sind alle 18 Fluggäste durch die unbesetzte Immigration gelaufen, um dann später nochmals durchzulaufen und sich den Ausreisestempel zu holen. Auch die Gepäckkontrolle war locker.

Der Flug dauerte angenehme 45 Minuten ohne Turbulenzen, aber mit einem grandiosen Blick auf die Bergwelt und La Paz.

Die Einreise ging flott, wir mussten gegen unsere Erwartung keinen Gelbfieberimpfpass nachweisen und auch kein Weiterflugticket. Ich wurde noch nicht einmal gefragt, wie lange ich bleiben möchte. Nur die Luft auf 4.000m ist sehr dünn. Ich war froh, als es 800 Höhenmeter tiefer ging, aber die Luft ist immer noch dünn und wir und ich müssen sehr langsam machen.

Der Taxifahrer ist überaus freundlich und ehrlich – so wie wir bisher in Argentinien, Chile und nun auch hier nur ehrlich und sehr nette Taxifahrer hatten. Das sah in Asien ganz anders aus.

Obwohl es schon Nacht ist, ist unser erster Eindruck von La Paz toll. Es sieht aus als würde man in einen Sternenhimmel hineinfahren - von oben, von El Alto, nach unten in das Lichtermeer von Centro und den umliegenden Hügeln.

Auf dem Weg nach unten sehen wir viele dunkle Gassen und Sträßchen und überall stehen Händler, kleine Buden haben noch geöffnet und alles Mögliche im Angebot. Die Straßen sind voller Autos, es wird wild gehupt, es werden Haken geschlagen (um die Schlaglöcher und Pöller), angehalten, gegrüßt und den schnellsten Weg gesucht.

In mir laufen ganze Kinofilme ab, was uns hier alles geschehen konnte, wenn wir das schützende Taxi verließen und wie die Menschen ihr Leben hier wohl so empfanden.

Unser Hotel ist günstig und nett und hat ein eigenes Restaurant mit sehr leckerem, vegetarischem Essen – es geht doch. Und auch hier sind die Menschen außerordentlich nett, hilfsbereit und freundlich. Die Meisten können sogar Englisch – zumindest so viel, dass man sich verständigen kann. Wir freuen uns auf die Stadt!

Wir wohnen Mitten im indigenen Viertel, der Hexenmarkt ist nicht weit, und die Menschen decken sich an den diversen Marktständen mit dem täglichen Bedarf ein – mal schauen, ob wir hier Zahnpasta ohne Fluor finden.

Das ist unser erster Eindruck – Südostasien in Südamerika nur viel höher und kälter. Wir freuen uns, die Stadt zu erkunden und mit der Seilbahn durch die Berge von Ort zu Ort zu fahren, so wie es die Einheimischen auch machen. Verrückt, in dieser Höhe und Abgeschiedenheit zu leben.