Dubai: zwischen Wüste, Öl, Vergangenheit und Zukunft

Nach ein paar Tagen der Erholung in der Airport Lodge in Windhoek sind wir heute am frühen Morgen in Dubai gelandet. Es ist alles gut gegangen und wir durften einreisen. Wir hatten ein wenig Bedenken, da Sarah noch zwei Tage vor Abflug relativ hohes Fieber bekommen hatte, welches zwar wieder nach einem halben Tag wegging, aber wir waren nicht sicher, ob es vielleicht Malaria war und hatten Bedenken, dass sie mit Fieber nicht einreisen darf. Wie schon gesagt, es ging gut.

Eigentlich wollten wir direkt von Namibia nach Sri Lanka, aber da die Maschine eh zwischengelandet ist, haben wir entschieden, drei Nächte in Dubai zu bleiben und die Künstlichkeit der Stadt selbst zu erleben und zu erfahren. Dabei haben wir dann auch die sehr nützliche Funktion des Multistopps auf den gängigen Flugsuchmaschinen im Internet gefunden.

Die Stadt der Superlative und der Künstlichkeit

Von Dubai hatten wir schon viel im Fernsehen gesehen. Die Stadt der Superlative, die Stadt der aufgeschütteten Inseln und die Stadt der Künstlichkeit inmitten der Wüste, die Stadt von Luxus, Prunk und Protz. Wir erwarteten zudem ein teures Pflaster, was allein die Hotelpreise schon implizierten.

Die Stadt der Superlative und der Künstlichkeit

Um es vorweg zu nehmen, wir wurden nicht enttäuscht. Dubai ist eine künstliche Stadt in der Wüste. Um sich für die Zeit nach dem Öl zu rüsten, hat Dubai einen Superlativ nach dem anderen geschaffen und diese auch geschickt in der Welt vermarktet.

Obwohl wir mit unseren Backpacks und unserer einfachen Kleidung eher nicht nach viel Geld aussahen, wurden wir am Flughafen direkt zu den schicken, schwarzen Limousinen gebeten - andere nicht. Und obwohl ich im Internet schon gelesen hatte, dass man diese meiden soll und die günstigeren, normalen Taxis nehmen soll, habe ich mich dazu hinreißen lassen; und so fuhren wir denn luxuriös auf Leder zu unserem Hotel. Ich kann nicht mehr sagen, ob die Fahrt wirklich teurer war – unterm Strich war der Preis ok.

Da wir gegen 6.00 Uhr morgens ankamen und das Hotel auch vollständig ausgebucht war, war unser Zimmer natürlich nicht bezugsbereit. So lümmelten wir uns in der Lobby und warteten sehr übermüdet bis endlich einer auschecked und die Putzfrau ihres Amtes walten konnte. Irgendwann kam der Kofferträger und gab uns eine Gepäcknummer (unsere Rucksäcke standen ja noch an der Rezeption), da er jetzt Schichtende hat.

Es würde aber nur noch ca. 30 Minuten dauern. Jaja, das sagte uns schon ein Kollege. Wieso tun die Menschen das, wenn sie entweder wissen, dass es viel länger dauern wird oder wenn sie gar nicht wissen, wie lange es dauern wird?

Wie auch immer, plötzlich stand der Mann von der Rezeption vor uns und lud uns zum Frühstück ein – welch ein Geschenk! Das Frühstück war lecker – also richtig lecker. Wir hatten geschätzte 16m Buffet und eine sehr reichhaltige Auswahl. Das hat uns dann auch etwas vergessen lassen, dass wir viel später erst unser Zimmer und nur auf erneute Nachfrage hin bekommen haben. Einen Anspruch hätten wir eh noch viel später erst gehabt. Wir waren begeistert von diesem ungewohnten Service. Namibia war da sehr anders.

Nach diesem netten Empfang waren wir gespannt auf mehr und darauf, ob das Konzept von Luxus und Superlativen wirklich tragfähig ist, um wirtschaftlich nach der Ölförderung überleben zu können.