Eine Fahrt über die Friedensinsel in das Urvertrauen

Heute bin ich einfach mal mit dem Motorbike einmal über die ganze Insel (Koh Yao Yai) gefahren - alleine. Denn Jörg liegt leider immer noch krank mit Fieber im Bett. Eine bunte Mischung, denn während ich nur so dahinschmelze, mag er bei guten 36C° ohne einen Hauch von Wind, die Klimaanlage ausgeschaltet haben.

Nachdem Jörg mit Essen (Suppen), Wasser und Heil-Energie versorgt war, ging die Reise am späten Nachmittag los - dann ist es nicht mehr ganz so heiß.

Es war eine wunderschöne Reise in den Frieden, in das UR-Vertrauen und über die Insel.

Während ich so vor mich hinfuhr und die Natur genoss, kam mir der Gedanke, dass ich sehr gerne dazu beitragen wollen würde, dass diese friedliche Insel mit ihren Bewohnern so bleibt wie sie ist: ursprünglich.
Bunte Häuser auf Stelzen, sehr viel Urwald, Mangrovenwälder die mit den Gezeiten tanzen, friedliches Beisammensein mit lachenden Kindern und Menschen, gemeinsames Essen, abendliche Treffen und Picknicks am Pier oder mal eben mit den Kindern (im Schlafanzug) am Pier noch schnell einen köstlichen mit Liebe gemachten Roti holen.

Doch leider beginnt auch hier bereits eine Art des Tourismus seinen Weg, der weder im Einklang mit den einheimischen Menschen oder Mutter Erde ist. Aber das ist ein anderes Thema.

Eine Fahrt in das Urvertrauen

Ich war an zwei verschiedenen Piers im Norden. Beide waren auf ihre Weise sehr beeindruckend und ich verweilte etwas länger dort, um mir den Sonnenuntergang anzusehen.

Anschließend fuhr ich an eine Stelle, an der ein schmaler Streifen der Insel weiter ins Meer hinaus ragt. Aus der Ferne sieht es fast so aus, als könne man zur Nachtbarinsel rüber laufen. Mir ist etwas komisch, denn die Sonne ist bereits untergegangen und der Weg entpuppt sich als Schotterpiste.
Ich hadere mit mir, ob ich wirklich weiter soll - Verstand gegen Gefühl. Mal wieder.
Ich denke mir, soweit wird es schon nicht sein, aber es ist natürlich weiter als es aus der Ferne aussieht.

Ich mag dieses Gefühl in meinem Bauch nicht. Mir wird bewusst, je länger ich in diesem Karussell bleibe, desto weniger gut werde ich mich fühlen. Ich erinnere mich an eine Höhle, in der wir in Südafrika waren. Ein absoluter Insider-Tipp und von den Einheimischen wurde uns mitgeteilt, dort nur bei Ebbe reinzugehen, da sie bei Flut unter Wasser steht. (Wir waren natürlich knapp nach Einsetzen der Flut dort und ich hatte dieses Gefühl, es könne etwas Schlimmes passieren. Dies blieb bis ich über meinen Schatten gesprungen war und in ein höheres Vertrauen und somit auch in diese unglaublich schöne Höhle gegangen bin.)

Das schaffe ich doch noch mal, denke ich mir. Ich versuche also wieder in dieses Vertrauens–Gefühl zu gehen, dass ich z.B. aus der Höhle kannte. Es entsteht ein tiefes Vertrauen mir gegenüber, mit der Welt und all ihren Wesen verbunden zu sein, ein Vertrauen in die Welt und in das Universum, dass ich geborgen und beschützt bin. Es entsteht ein Gefühl vom Urvertrauen.

Ich lasse los von den Konditionen: „das macht man nicht“, „das ist unvernünftig“, „alleine im Dunkeln, das ist aber gefährlich“ usw..

Übrig blieb die Freude, an diesem Ort zu sein und die Sicherheit, dass mir hier nichts geschehen wird. Frei, glücklich, im Einklang mit der Natur, mit ALLem. So beseelt durfte ich diesen Augenblick und diesen wunderschönen Platz auf Mutter Erde wahrnehmen.

Ich bekam sogar einen deutlichen Impuls, als ich trödelte, obwohl ich bereits wahrnahm, ich sollte nun die Rückfahrt antreten. Alles hat wunderbar geklappt. Es ließ sich nicht vermeiden, einige Kilometer bis nach Hause so richtig im Dunkeln zu fahren. Kein Düsseldorf-Dunkel, sondern ein Insel-ohne-Lichter-Dunkel. Selbst das war schön - eine Stille-Erfahrung. Nur ich und das Dunkel und mein Motorradgeräusch.

Was für ein schöner Tag!