Identität, Identifikation, Befreiung und Glück

Immerwährendes Glück ist möglich. Die Voraussetzung ist die Befreiung von Identifikationen, damit unser wahres Wesen immer mehr zum Ausdruck kommen kann.

Glück kann dieser Anblick sein

Ich habe nun schon viel geschrieben über Identifikationen und Blockaden, von Befreiung, Heilung und Selbsterkenntnis und von Mangelbewusstsein, das in ein Füllebewusstsein transformiert werden möchte.

Ich treffe viele Menschen, die sagen, es geht ihnen gut, sie haben alles, was sie brauchen, sie sind zufrieden und gesund. Wozu also mein Gerede und Geschreibe von Befreiung und Bewusstseinserweiterung? Wenn ich bei diesen Menschen ein wenig nachfrage, dann bekomme ich oft zu hören, dass gesundheitlich doch das ein oder andere Zipperlein vorhanden ist, sie schlapp sind, schlecht schlafen, aber alles sei noch ok und ja auch irgendwie normal. Auf die Zufriedenheit angesprochen, die ja noch kein Glück ist, höre ich oft als Antwort, dass vieles einfach nicht zu ändern ist und so sei man eben damit zufrieden, was ist – es gehe einem ja auch sachlich betrachtet nicht schlecht.

Ja, das kann ich so stehen lassen. Denjenigen aber, die aus Zufriedenheit und „nicht schlecht gehen“ Glück machen wollen, denjenigen möchte ich den heutigen Beitrag widmen.

Glaubenssätze

Ewig währendes Glück ist ein Zustand jenseits der Relativität auf Erden. Hier auf Erden ist alles dual und polar. Um mitteilen zu können, wie man die Temperatur gerade wahrnimmt und bewertet, muss man die Pole kalt und warm kennen, denen wir auch gerne noch Zahlenwerte beifügen. Eine Aussage, mir ist kalt ist ziemlich nichtssagend, wenn man nicht auch den Zustand von warm kennt. So gibt es auch Aussagen von Philosophen, dass es „ohne Unglück auch kein Glück geben kann“ oder „in dem Moment, in dem man Glück empfindet, ist es auch schon wieder vorbei“. Es bedürfe also immer eines Gegenpols, um das eine empfinden zu können.

Wenn wir diese Betrachtung des Glücks nehmen und sie für wahr erachten und sie für uns annehmen, dann haben wir uns mit diesen Aussagen oder mit diesem Satz identifiziert. Dieser Satz wurde ein Glaubenssatz für uns. Alles, was wir fortan über Glück hören, läuft durch den Filter dieses Satzes. Passen die Aussagen zum Glück in diesen Glaubenssatz, dann glauben wir den Inhalt und halten den Sprecher dieses Satzes für glaubwürdig. Passt der Satz nicht, dann halten wir den Sprecher für nicht glaubwürdig und wir lehnen seine Aussage und seine Position ab. So trifft seine Wahrheit über das Glück auf unsere Wahrheit über das Glück und wir können jahrelang diskutieren, wer denn nun Recht hat, ohne jemals zu einem Ergebnis kommen zu können. Diese Diskussion kann übrigens zu Streit und Krieg eskalieren.

Wir sind also mit diesem Glaubenssatz identifiziert und zusammen mit weiteren Identifizierungen bildet sich unsere Identität. Oft, wenn wir in Vorstellungsrunden gefragt werden, sagen wir Sätze wie: Ich bin Max Mustermann, ich bin Architekt, ich bin verheiratet und habe 2 Kinder oder ich bin Deutscher und ich bin Christ. Sind wir das alles wirklich oder tragen wir nicht einfach den Namen Max Mustermann und üben den Beruf xy aus oder gehören der einen oder anderen Religionsgemeinschaft an? In dem Moment, in dem wir uns mit irgendetwas identifiziert haben, sagen wir jedoch z.B. ich bin Deutscher. Damit wurde unsere Identität um einen weiteren Aspekt ergänzt. Mit jeder Identifizierung nehmen die Anzahl o.g. Filter und Glaubenssätze zu. Diese Glaubenssätze können wir selbst erworben haben oder auch übernommen haben – von den Eltern, der Kirche, der Gesellschaft oder, oder, oder. Interessant ist, dass wir Menschen auch unterschiedliche Glaubenssätze haben, je nachdem in welchem Kulturkreis wir aufgewachsen sind. Jedes Land hat seinen eigenen Verhaltenskodex z.B., was bei uns völlig normal ist, kann hier sehr verpönt sein.

Neben diesen kulturell erworbenen Identifikationen gibt es auch natürliche Identifikationen, die unseren Wesenskern betreffen, die eine Verbindung zu unserer Quelle haben und uns natürlich ausdrücken lassen. Unsere Identität bildet sich in unterschiedlichen Anteilen durch kulturelle und natürliche Identifikationen.

Befreiung von Identifikationen führt zum Glück

Aufgrund unserer Identität bildet sich unser Charakter aus und damit unser Ausdruck und Verhalten hier auf Erden als Mensch – und auch die Identifizierung, ein Mensch zu sein, prägt uns bzw. schränkt unser Verhalten ein.

Wenn ich sage, wir sind universelle, göttliche Lichtwesen, die aus Körper, Seele und Geist bestehen und deren körperlicher, materieller Ausdruck hier auf Erden und in der Dualität ein Lebewesen namens Mensch ist, dann gibt uns das eine viel größere Freiheit in unserem Denken, Fühlen und Handeln. Wir sind befreit von der Konditionierung, wie ein Mensch zu sein hat. Das ist die Befreiung, von der ich spreche und das ist die Erweiterung des Bewusstseins. Je bewusster wir uns sind, welche Identifikationen wir angenommen und in uns tragen, umso größer sind unsere Handlungsoptionen, umso mehr Perspektiven können wir einnehmen und umso friedlicher können wir Menschen mit anderen Identifikationen und anderen Wahrheiten begegnen. Auch hier beginnt die friedliche Begegnung bei uns. Sätze wie „es könnte so friedlich und harmonisch sein, wenn nur der andere nicht wäre oder eben anders (wie ich) wäre“ gehören dann der Vergangenheit an und es kann eine Kommunikation des Friedens und des Verständnisses beginnen.

Das heißt auch, je weniger (kulturelle) Identifikationen wir haben, umso mehr kommt unser natürliches, ewiges, klares und reines Wesen zum Vorschein und zum Ausdruck. Je weniger Identifikationen und Konditionierungen wir haben, umso mehr erkennen wir uns selbst, umso weniger sind wir abgelenkt von Fragen, von Zweifeln und von Ängsten. Wir sind immer freier von Ängsten und können so auch immer mehr unserer Energie in den Lichtausdruck unseres Wesens geben und umso mehr sind wir fähig, Fülle wahrzunehmen. Wir ruhen immer mehr in uns selbst, wir können nicht mehr beleidigt oder verletzt werden, denn unser ewiges, göttliches Wesen ist unverletzbar.

Um den Bogen zum Glück zu schlagen, je freier wir sind, je klarer und reiner unser Bewusstsein ist und je reiner und klarer sich unser wirkliches Wesen ausdrücken kann, desto glücklicher sind. Wir sind deswegen glücklicher, weil wir in diesem Zustand die Beschränkungen der Dualität von Relativität und Polarität überwunden haben. Wir ziehen unsere Krafft nicht mehr aus einer Identifikation, sondern aus der Quelle unseres Ursprungs – eine Kraft- und Energiequelle, die niemals erschöpft, ein wahres Füll(e)horn.

Wenn Du also in wahres Glück kommen möchtest, dann musst Du Dich befreien. Hierfür gibt es viele Möglichkeiten und Wege. Jeder Weg beginnt mit Deinem ersten Schritt.

In eigener Sache: Austausch und Nachfragen ist erwünscht

Es ist mir bewusst, dass ich bisweilen innerhalb eines Beitrages viele Themen anspreche und es schwierig sein mag, mir dabei in die Tiefe der Lichtbewusstseinsphilosophie zu folgen - insbesondere, wenn man mit ihr und ihren Begrifflichkeiten noch nicht vertraut ist. Ich bitte um Nachsicht. Meistens liege ich im Bett oder sitze an irgendeinem Ort, wenn mir ein Thema für einen Beitrag in den Kopf kommt. Ich formuliere dann erste Sätze und setze mich dann auch meistens direkt hin und bringe den gesamten Beitrag in einem Rutsch zu Papier. Ich kann den Beitrag dann nicht didaktisch korrekt aufbauen und jeden Begriff ausführlich erklären.

Du bist herzlich eingeladen, nachzufragen und mit mir in den Austausch zu gehen. Viele Themen sind erklärungsbedürftig und bei vielen Themen habe ich selbst lange studiert, um sie zu erfassen und zu verstehen. Also, nur Mut und frage mich bitte, wenn etwas unklar ist oder ich Dinge näher erläutern soll.

Wir planen ein Glossar, in dem Du dann nachschlagen kannst, aber auch dieses wird nur Begriff für Begriff wachsen können.