S21 Foltergefängnis, Killing Fields – Phnom Penh, Kambodscha - Menschenrechte in der Welt

Einst wurden die Menschenrechte in Kambodscha unter Pol Pot mit Füßen getreten. Heute ist Waterboarding immer noch nicht als Folter geächtet und verboten. Die Wahrung der Menschenrechte und ein faires Gerichtsverfahren sind immer noch nicht Standard - selbst in Ländern wie den USA.

Wie bereits angekündigt haben wir die Killing Fields (gestern) und das S21 Foltergefängnis (heute) in Phnom Penh besucht. Am 17. April 1975 hat Pol Pot mit den roten Khmern die Macht in Kambodscha übernommen. Dies geschah in einer Zeit, als viele Kambodschaner noch geschwächt und gezeichnet vom Vietnamkrieg waren. Die amerikanischen Streitkräfte hatten mehr Bomben auf das Land abgeworfen als im gesamten 2. Weltkrieg – statistisch wurde jeder Quadratmeter getroffen. Viele Kambodschaner waren gerade vom Land in die Stadt gezogen, um besser überleben zu können. Das Land und die Menschen waren am Boden. In diese Zeit kam ein Machthaber, der einen kommunistischen Bauernstaat nach dem Vorbild Maos etablieren wollte. Die Kultur Kambodschas sollte ausgelöscht werden, Tempel wurden zerstört. Innerhalb von nur 3 Tagen wurde die Hauptstadt Phnom Penh geräumt, die Menschen wurden auf das Land verteilt. Städter, Gebildete, Intellektuelle und Mönche galten als Verräter der Revolution und wurden verhaftet. Allein das Tragen einer Brille machte einen Menschen verdächtig. Das „alte“ Volk, die Bauern, waren das echte Volk, das „neue“ Volk, die kapitalistischen Städter, waren das Übel.

Aus Angst vor Verrat und Rache wurden ganze Familien ausgelöscht, es sollten keine Kinder überleben, die Rache nehmen konnten. Viele wurden gefangen genommen, verhört und bis zu einem Geständnis gefoltert. Die Folter diente nicht dem Töten, sie diente dazu, ein Geständnis zu erhalten, um dann gerechtfertigt zu töten. Wenn einem Folterknecht das Missgeschick passierte, dass der potentielle Verräter ohne Geständnis starb, musste er befürchten, selbst inhaftiert und getötet zu werden.

Millionen Opfer

In der Zeit vom 17. April 1975 bis zum 07. Januar 1979 starben rd. 3 Millionen Menschen im Krieg, in den Gefängnissen, auf den Killing Fields oder an den Folgen von Mangelernährung und Krankheiten. Das war ein gutes Viertel der Gesamtbevölkerung.

Wer im S21 nicht schon gestorben war, wurde auf den Killing Fields ermordet. Um keine Geräusche zu machen und um Munition zu sparen, wurden die Menschen erschlagen und anschließend in den Massengräbern mit DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan, ein Insektizid) übergossen – falls jemand doch noch nicht tot war und um den Gestank zu überdecken. Kinder wurden mit dem Kopf gegen den „Killing Tree“ geschlagen und ebenfalls in ein Massengrab geworfen.

Geständnisse unter Folter

Ich möchte hier keinen historisch vollständigen Bericht schreiben, ich möchte aufzeigen, welche Grausamkeiten Menschen, dem eigenen Volk, angetan werden aus Angst, aus Machtbewusstsein und aus einer Ideologie heraus mit eigenen Dogmen, Parolen und Glaubenssätzen.

Eine Parole Pol Pots war, dass es besser sei, einen Unschuldigen zu töten, als einen Schuldigen zu verschonen (sinngemäß).

Menschen, die dieser Ideologie potentiell gefährlich werden konnten, wurden systematisch eliminiert. Ihre Geständnisse wurden unter Folter erzwungen und waren weit überwiegend erfunden, um endlich mit dem Tod von den Qualen erlöst zu werden. Westliche Gefangene haben „gestanden“, mit dem CIA zu kooperieren und nannten die Namen von berühmten Musikern als Kontaktpersonen etc.. Wer keine Namen und Geständnisse mehr machen konnte, wurde ermordet. So war das Erfinden von Geschichten und Geständnissen eine Überlebensstrategie.

Waterboarding und Menschenrechte

Eine Foltermethode war das s.g. Waterboarding. Dabei wird der Mensch auf ein Brett geschnallt, so dass die Füße höher liegen als der Kopf. Dann wird dem Menschen ein Tuch über den Kopf gelegt (Mund und Nase), welches mit Wasser getränkt wird. Dabei entsteht für den Gefolterten der Eindruck, er würde ertrinken. In den USA gibt es eine Diskussion (siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Waterboarding), ob dies Folter sei oder nicht und ob die Gefangenen in Guantanamo unter die Genfer Konventionen fallen. Viele Politiker, darunter Donald Trump, halten diese „erweiterte Verhörmethode“ für angemessen.

Viele Menschen sterben bei s.g. Drohnenangriffen durch amerikanische Streitkräfte – ohne Anklage, ohne Prozess und ohne Wahrung der Menschenrechte.

Ich erwähne dies, weil die USA eigentlich das Land der unbegrenzten Möglichkeit sind, das Land der Freiheit, der Demokratie und das Land mit dem Recht auf Glück. Menschenrechte, Menschenwürde, die Einhaltung der Genfer Konventionen und der UN-Konvention gegen Folter sollten eine Selbstverständlichkeit sein und keine Frage von juristischen Spitzfindigkeiten und Interpretationen! Ein Land, das angeblich zur Wahrung der Menschenrechte und der Demokratie Kriege gegen Diktatoren führt, sollte selbst ethisch korrekt handeln.

Ethik vs. Kosten-Nutzen

Wer ethisch und nicht moralisch handelt, wird keine Menschen foltern, er wird keine Kriege führen und keine Menschen töten.

Wer ethisch handelt, bildet Menschen und eröffnet ihnen alle Möglichkeiten für ihre freie Entfaltung.

Wer Frieden möchte, der führt keinen Krieg. Der Zweck heiligt niemals die Mittel.

Es gibt genau 5 Werte, die für die Menschen verbindlich und ewig sind. Das sind die Freiheit, die Wahrheit, der Frieden, die Liebe und die Einheit. Aus diesen Werten strömt Frieden und kein Krieg. Wer diese Werte lebt, erntet Frieden und Vertrauen. Wer jedoch foltert und tötet erntet Hass, Wut, Angst, Rache, Tod und Krieg.

Terrorismus kann nicht bekämpft werden. Terrorismus löst sich auf, wenn er auf Liebe, Vertrauen, Wahrheit, Freiheit, Frieden und Einheit trifft!
Frieden beginnt in uns. Frieden wird nicht per Gesetz oder Vereinbarung zwischen Staaten beschlossen. Frieden ist der natürliche Zustand, wenn wir Konflikte und Kriege lassen.

 

 

Kurzmeditation zum Frieden

Ich bitte Dich nun um eine Stille Minute für den Frieden in der Welt. Schließe hierzu bitte Deine Augen und atme tief in Deinen Bauch ein und aus. Verbinde Dich mit allen Menschen auf dieser Erde und spüre, dass Du mit allen über Dein Herz verbunden bist.

Ich danke Dir für Deinen Frieden für die Welt!