Singapur - eine unvergessliche Zeit

Bereits die Anreise nach Singapur war sehr schön, so kam Jörg schon im Flughafengebäude von Kuala Lumpur zufällig mit einem sehr offenen praktischen Arzt aus Malaysia in Kontakt. Es war ein kurzer aber intensiver Austausch. Auch seine Tochter und einige andere Kinder konnten ihre Blicke gar nicht von ihm lassen. Es ist immer wieder schön, zu sehen, wie begeisterungsfähig Kinder uns (jeden) anschauen.

Im Flug konnte ich einen wunderschönen Himmel und Wolken beobachten und war an meine Kindheit und an meinen Papa erinnert, wie er uns oft gerufen hat, damit mir raus in den Garten kommen, um z.B. etwas Besonderes am Himmel beobachten zu können. Als Kind wusste ich das leider noch nicht so sehr zu schätzen. Heute habe ich die Schönheit der Natur erkannt und verstehe, was mir mein Papa damals zeigen wollte.

In Singapur angekommen, genießen wir es einfach unbekümmert in der Schlange auf ein Taxi zu warten (wir haben bereits einige verrückte Taxi-Aktionen an Flughäfen erlebt) und die erstmalige Fahrt im Hellen zu unsere nächsten Unterkunft.

Die Freude am modern eingerichteten Zimmer

Das Zimmer ist mit geschätzten 7m² (incl. Bad) und Doppelbett sehr klein und eng. Dennoch ist es modern ausgestattet und sauber. Es hat alles, was man braucht (Klima, Wasserkocher, Seife, Handtücher etc.), Dinge die nett sind (Licht in verschiedenen Farben, Tee, Kaffee und Kekse) und was man nicht unbedingt braucht (Bügeleisen, laut tickender Wecker und auf jeder Etage des Hochbetts einen eigenen Fernseher).

Vergleich: Singapur und Kuala Lumpur an Hand des Hotelzimmers

Leider haben wir - wie in Kuala Lumpur auch – kein Fenster im Zimmer. Wir müssen also aus dem dritten Stock runterfahren und durch das Restaurant laufen, um zu schauen, ob wir Regensachen brauchen oder nicht.

Obwohl in Kuala Lumpur das Zimmer, welches wir mit 12m² inkl. Bad schon als klein empfanden, größer war als die 7m² hier in Singapur, fühlten wir uns dennoch wohl. Es kostete mit ca. 90€ die Nacht auch ca. 70€ mehr. Eine günstigere Alternative wären Backpacker–Zimmer mit shared bathroom gewesen, aber die lagen auch alle um die 50€ und hatten oft schlechte Bewertungen, so gönnten wir uns eben was Schönes.

Die Ausgaben haben sich für uns jedenfalls sehr gelohnt - eine sehr schöne Stadt mit tollem Flair.

Hawker Center und Essens-Märkte

Wir konnten etwas am Essen und am Bahnfahren sparen, denn unser Hotel war günstig gelegen, so dass wir in den einheimischen Restaurants speisen konnten oder an Essens-Märkten bzw. Hawker–Ständen. Man weiß zwar vorher nicht so genau, was man bekommt und ob es schmeckt, aber wir waren überrascht, es schmeckte viel besser als es aussah. Singapur hat keine eigene Küche, sondern man findet hier vielfältige und kulinarische Highlights aus den Nachtbarländern wie Malaysia und Thailand, aber auch die indische, chinesische und andere Küchen wie die "berühmte" britische kommen hier nicht zu kurz.

Vegetarisches Essen in Singapur

Über den Geschmack der Highlights können wir nicht so viel sagen, denn es war so gut wie nie etwas in vegetarischer Form zu bekommen. Was wirklich schade war, denn es lag sehr viel Grünzeug liebevoll hergerichtet neben Fleisch und Fisch und sah toll aus. Auch bei den verschiedenen Suppen lief mir oft das Wasser im Mund zusammen, aber leider gab es diese nicht ohne Fleisch oder Fisch. Wenn es nur Gemüse war, dann war aber mindestens Fischsoße ein Hauptbestandteil.

Ein Festival - welch tolle Überraschung

Unser erster Abend wurde nicht nur von der nächtlichen Skyline gekrönt, sondern ein Festival fand an diesem Wochenende statt und wir konnten Tänze und heilige Gesänge aus Korea bei einem leckeren frisch gepressten Saft anschauen.

Schöne Spaziergänge durch die Skyline(s)

Egal ob im Hellen oder im Dunkeln, noch vor wenigen Wochen hätten wir nicht gedacht, dass wir mal eine Großstadt so toll finden werden. Es hat etwas zwischen all den Lichtern und dem Nightlife zu wandern.

Die Skylines und die Architektonik der Gebäude war zum Teil sehr bemerkenswert. Bemerkenswert deswegen, weil es uns aufzeigt, zu was der Mensch fähig ist, wenn er möchte. All dieses KnowHow wird man sicherlich eines Tages auch sehr lichtvoll einsetzen können, um schöne Städte im Einklang mit Mutter Erde und für alle Menschen errichten zu können.

Junge Menschen

Auch tagsüber war es bezaubernd, wie Menschen sich in einer Unterführung (wir nehmen an wegen der Hitze) zum Tänze einstudieren oder zur späten Abendstunde zum Joggen oder Outdoor-Sport treffen.

Chinatown und eine buddhistische Zeremonie

Nachdem wir nun in jeder Stadt in Chinatown waren, wollten wir sie uns hier auch ansehen.
Ich denke mit dem Thema "Chinatown" sind wir nun durch ;-).

Viel Fleisch und Kram, den keiner braucht in viel zu kleinen Größen (für uns) und überteuerter Schmuck und Schnickschnack.

Die spielende ältere Männer-Gruppe Mitten im Getummel war jedoch sehr lustig.

Richtig toll war auch der angrenzende Tempel, hier fand eine buddhistische Zeremonie statt und wir durften reingehen und uns das ansehen. Wir wissen nicht, was es war, aber der Gesang und die Art und Weise war für uns ein ganz neuer Eindruck. Buddhismus Mitten in der Stadt in Chinatown - herrlich.

Shopping Malls – zwischen Must Haves und Unsinn!?

Auch die nächsten Tage waren sehr aufregend. Wir nahmen uns 2h Zeit, um Shoppen zu gehen und ENDLICH nach über einem halben Jahr habe ich etwas in meiner Größe gefunden. Unfassbar - aber das ist eine andere Geschichte.

Insgesamt waren wir nachher nur just for fun in einigen Shopping Malls. Besonders in den hochkarätigen Malls ist uns etwas aufgefallen, wenn der Mensch schon alles Materielle hat, dann werden künstlich neue Must-Haves erschaffen.

So fanden wir nicht nur die berühmten Markennamen vor, bei denen man tausende Euros für ein Stückchen Stoff oder eine Handtasche zahlt, sondern Produkte, die man nun wirklich nicht braucht, aber viel Geld kosten.

So z.B. ein Eis oder Getränk, das aussieht wie ein Superheld, Pralinen und Kuchen als Kunstobjekte, Donutketten und sonstigen Unsinn – Ups, Entschuldigung, ich meinte natürlich: Neuerscheinungen, die jeder haben muss.

Alleine um sich diese Aufmachung von Kunstobjekten und Erschaffung künstlicher Nachfrage anzuschauen, sind diese Malls einen Besuch wert. Etwas schade zu sehen, für was Menschen ihr Geld ausgeben, wenn sie nicht mehr wissen, was sie damit tun sollen.

Aber auf der anderen Seite zeigt es einfach die Not und den Mangel, in dem sich eben auch Menschen mit etwas mehr Geld im Beutel befinden.

Fülle und Glück findet man eben nicht im Außen, sondern nur im Inneren. 

Singapur war für uns eine spannende Erfahrung voller vieler Überraschungen. Singapur hat aber auch eine ganz andere Seite, Darüber berichtet Jörg im nächsten Beitrag.