Unser aktueller Beziehungsstatus

Ich bin zwar in keinem der modernen, sozialen Netzwerken vertreten, aber es ist sogar zu mir durchgedrungen, dass man dort seinen Beziehungsstatus mitteilen kann. Das werden ich und wir jetzt nachfolgend für uns tun.

Im Oktober 2016 haben wir unsere Weltenreise begonnen und seit irgendwann im September 2013 sind wir in Partnerschaft. Nach fast 5 Jahren und fast 2 Jahren reisen war im Juni 2018 in Kenia der Zeitpunkt gekommen, zusammen mit dem Reisen auch die Partnerschaft zu beenden. Zu diesem Zeitpunkt war die Weltreise zu Ende und vollendet und auch unsere Partnerschaft hat einen Punkt der Vollendung erreicht.

Unsere Partnerschaft

Wir sind in den letzten Jahren sehr an uns gewachsen, wir haben uns angetriggert, gestritten und oft auch heftig gestritten – auch auf der Reise und mehr als einmal haben wir ausgesprochen, alleine weiterzureisen. Oft erschien unsere Kommunikation ein Ding der Unmöglichkeit – wir haben uns einfach nicht verstanden. Was für den einen sonnenklar war, war für den anderen völlig anders zu verstehen. In den heftigen Momenten hat sich oft pure Verzweiflung breit gemacht, weil die Kommunikation einfach nicht zu funktionieren schien. Es half auch nicht, dass wir wussten, dass wir uns antriggern, dahinter Themen, Blockaden, Wahrnehmungsfilter, Prägungen, Konditionierungen und unterschiedlichste Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster steckten. Es schien, als ob es keinen anderen Ausweg gab als Trennung. Immer haben wir uns aber bis zum Ende ausgesprochen und wir sind nicht weggelaufen. Mal kam der eine, mal der andere – meist kam Sarah – zum anderen und nahm das Gespräch in einem ruhigeren Ton wieder auf, immer bereit, seine Dinge anzuschauen und die Dinge des anderen verstehen zu wollen. Immer konnten wir wieder ein Stück mehr klären, mehr den anderen verstehen, uns selbst verstehen, unsere eigenen Muster und Verletzungen erkennen und immer geschah ein Stück Heilung und Befreiung.

Sarah ist seelenorientiert und damit ein s.g. Fühlmensch. Ich bin geistorientiert, ein s.g. Denkmensch. Das ist eine Kombination, die nicht einfach ist. Ein Fühlmensch fühlt zuerst, was los ist und trifft seine Entscheidungen aus dem Fühlen. Ein Denkmensch analysiert die Situation eher und entscheidet aus dem Denken heraus, rational nachvollziehbar und begründbar. Das sind zwei völlig konträre Herangehensweisen, die der andere einfach erstmal nicht verstehen kann. Eine Entscheidung zu treffen, weil man etwas für richtig fühlt, ohne auch nur ansatzweise begründen zu können, warum das jetzt gut ist, das konnte ich nicht nachvollziehen, geschweige denn diese Entscheidung mittragen. Im Laufe der Zeit hat die Erfahrung gezeigt, dass Sarahs Fühlentscheidungen oft gut waren. So konnte ich Vertrauen fassen und mich dafür öffnen. Umgekehrt hat Sarah gelernt, zu ihrer Wahrnehmung zu stehen und das Fühlen als gleichwertig zum Denken anzunehmen. Beides zusammen hat dazu geführt, dass wir die Entscheidungsfindung des anderen annehmen konnten – es gibt kein besser oder schlechter. Es ist einfach andersherum. Der eine denkt zuerst und fühlt dann und der andere fühlt zuerst und denkt dann. So konnten wir uns zuhören, nachfragen, verstehen und gemeinsam entscheiden.

Auf der Suche nach wahrer Liebe

Vom ersten Tag unseres Kennenlernens haben wir gefühlt, dass es eine besondere Verbindung zwischen uns gibt und diese Verbindung haben wir auch die ganze Zeit gespürt und sie hat uns durch die Konflikte und Auseinandersetzungen getragen. Immer haben wir gewusst und gefühlt, dass wir noch etwas mit uns zu klären haben. Immer waren wir beide auf der Suche nach einer tiefen, wahren Liebe, die wir ineinander nicht gefunden haben.

Die Begegnung mit meiner Dualseele hat mir gezeigt, was wahre, tiefe Liebe ist und so war das für mich der Auslöser, die Beziehung zu Sarah zu hinterfragen, was wir bereits ein paar Mal unterwegs in unserem gemeinsamen Leben getan hatten und immer entschieden wir uns, weiter zusammen zu gehen. Dieses Mal hatte ich/wir entweder den Mut, uns einzugestehen, dass wir die Vollendung der Liebe miteinander nicht erreichen werden oder wir haben gespürt, dass unsere Partnerschaft einfach vollbracht ist.

Paradox - Trennung trotz Liebe und Harmonie

Wir waren immer und von Anfang an sehr offen, ehrlich und wahrhaftig zueinander. Wir konnten und haben über wirklich alles miteinander geredet – es gibt keine Geheimnisse mehr zwischen uns und wenn wir irgendetwas noch nicht erzählt haben, dann weil der andere vielleicht nicht gefragt hat oder es nicht wichtig war. Nie haben wir uns hintergangen oder das Vertrauen missbraucht. Immer waren wir offen und haben dem anderen seine Freiheit gelassen. Wir hatten auch miteinander vereinbart, dass wenn der andere jemand anderes kennenlernt, insbesondere die Dualseele, dass wir uns dann informieren, entscheiden und dem anderen nicht im Weg stehen. So viel Liebe, Ehrlichkeit, Offenheit, Verständnis und Bedingungslosigkeit in einer Partnerschaft ist schon sehr besonders.

Wir sind sicher, dass sehr viele Paare auf dieser Welt sich die Liebe und Harmonie unserer Beziehung in den letzten Monaten wünschen. Wir haben ein liebevolles Miteinander gefunden, konnten das Reisen wirklich genießen und konnten auch eine Tiefe unserer Liebe fühlen, die tief und weit ging.

Dennoch war ein Punkt gekommen, ab dem ein Verbleiben in der Partnerschaft uns beide nicht mehr weitergebracht hätte. Schritte in die Selbstbeziehung, Schritte in die Dualseelenstufe und Schritte in die Selbstmeisterschaft stehen an, Schritte, die wir nicht mehr mit dem anderen gehen werden.

Freundschaft, Liebe und Dankbarkeit

Wir sind und bleiben sicher sehr gute Freunde, die für einander da sind, sich noch immer tief lieben und schätzen. Wir wissen, was wir aneinander hatten und noch immer aneinander haben. Eine Lebenspartnerschaft ist es nicht mehr, aber eine Freundschaft für’s Leben.

Es waren unglaublich intensive und wertvolle Jahre mit Sarah und ich danke ihr an dieser Stelle nochmals ausdrücklich und öffentlich für ihre Liebe, Ehrlichkeit, Offenheit und Wahrhaftigkeit und auch für ihre Dankbarkeit mir gegenüber und unserer Beziehung. Sie ist ein wundervoller Mensch, der mit sehr viel Herz und Liebe auf andere Menschen zugeht, immer bereit ist, die Dinge zu klären und unendlich viel Verständnis für den anderen hat. Sie unterstützt mich noch immer mit ihrer Meinung und ihren Impulsen, wenn ich Entscheidungen zu treffen habe. Ich frage sie (mittlerweile) gerne nach ihrer Meinung und Einschätzung. Ich bin sehr dankbar und glücklich, dass wir so einvernehmlich und friedlich von einer Partnerschaft in eine Freundschaft übergewechselt sind und interessanter Weise nach Beendigung unserer Partnerschaft dann doch noch die letzten Dinge zwischen uns aussprechen und klären konnten. So können wir sagen, wir sind miteinander karmafrei.

Natürlich geht unsere Lebensreise weiter und wir werden jeder für sich bzw. unter seinem Namen hier auf diesem gemeinsamen Blog berichten. Es gibt eine gemeinsame Vision für ein Wirken in Namibia und vielleicht werden wir sie gemeinsam in einem Team mit anderen umsetzen. Bevor es damit losgehen kann, hat Sarah noch etwas zu klären und ich auch.