Wieder in Deutschland - wieder die alten Dramen!?

Ziemlich genau drei Monate verweilten wir in Deutschland. Ursprünglich war angedacht, uns von einigen Dingen zu erholen und zu stärken, bevor wir im April wieder auf Reisen gehen werden. Es kam – wie auch gar nicht mehr anders zu erwarten – anders!

Auf Grund von Körperlichkeiten, privaten und familiären Ereignissen entschieden wir bereits in Bolivien eine Reisepause in Deutschland einzulegen. Da Mittelamerika über die Weihnachtszeit explosionsartig teuer und für uns unbezahlbar wurde, reisten wir genau am 23.12.2017 zurück. Offensichtlich ein Tag, an dem niemand aus der Karibik wegfliegen und Weihnachten in Deutschland landen wollte.

Ankommen in einer bekannten Umgebung

Wir hatten uns nicht angekündigt und nur sehr wenige Personen wussten Bescheid. So wurde unser Da-Sein eine Überraschung zum Weihnachtsfest. Wir wurden sehr liebevoll von unseren Freunden und von meiner Familie empfangen und erlebten eines der schönsten Weihnachtsfeste.

Sehr herzlichund mit vollem Kühlschrank wurden wir von meiner jüngsten Schwester in der oberen Etage meines Elternhauses aufgenommen und konnten dort leben und verweilen.

Deutschland wirkte befremdlich

Wir reisten bald nach Karlsruhe, Jörgs Eltern besuchen. Wir stellten fest, dass es für uns nach 14 Monaten reisen befremdlich wirkte, wenn Menschen neben einem stehen und sich in einer Sprache verständigten, die wir verstanden.

Wir fühlten uns nicht heimatlich. Wir sahen nun auch Deutschland mit ganz anderen Augen. Auch in dem Land, in dem wir uns bis jetzt unhinterfragt wohlfühlten, konnten wir nun offen wahrnehmen, was ist. Das Schöne, aber auch das, was nicht so schön ist. Erstmals fiel uns auf, wie dicht bebaut dieses Land ist und wie wenige wirkliche Freiräume es hat.

Ein Tun-Müssen und Funktionieren-Wollen

Prüfungen, Stress, Emotionen, Wohnen, Geld, Reisevorbereitungen…

Ab Januar war das Gefühl des Reisens und die damit bei mir verbundene Freiheit, vollkommen durch Dinge, die ich tun wollte und tun musste, verloren gegangen. Ein innerer Glaubenssatz zeigte sich: Wenn ich schon hier in Deutschland bin, sollte ich die Zeit auch sinnvoll nutzen. (Was auch immer mein dualer, kleiner Geist für „sinnvoll“ erachtete).

So war ich für zwei letzte Prüfungen an der Hochschule angemeldet, wollte meine Kartons und Liegengebliebenes sortieren, alle meine Freunde besuchen, Geld verdienen, Sport machen, den Blog befüllen, ein Lichthof-Projekt starten usw..

Das alles in 3 Monaten :-)

Meine Seele war da ganz anderer Meinung, aber ich war überzeugt, sie würde die Sinnigkeit meiner Gedanken und Glaubenssätze bestimmt bald verstehen (mit Humor und Sinn zu nehmen).
Es dauerte wenige Wochen und alle diese Vorhaben fingen an, immer schwieriger zu werden. Ein Fluss des Lebens war schon lange nicht mehr zu erkennen. Ich war nur noch im Funktionieren-Wollen-Modus.

Die erste Prüfung war dual gesehen eine Katastrophe. Mein Körper versuchte wirklich mit allen Möglichkeiten einer Frau, jeglichen Ballast in Form von Flüssigkeiten aus dem Körper zu entfernen. Mit Unterbauch-, Darm-, Magen- und Blasenschmerzen bzw. -beschwerden huschte ich voll mit Medikamenten auf die letzte Minute los, um die Bahn zur Hochschule zu erwischen.

Jetzt könnte man vermuten, ich hätte mich krankschreiben lassen und wäre ein anderes Mal zur Klausur gegangen. Nein! Ich dachte, ich könnte es schaffen. Ich hatte mich wochenlang mit Lernen „gequält“ und wollte dies auf keinen Fall nochmals durchmachen müssen.

Konsequenzen des Sich-Selbst-Überrennens

Im Außen schauen. Wer kennt das nicht? Gerne schaut man auf das hektische Treiben und den Stress der Umwelt und Mitmenschen. Vielleicht auch, um sich selbst zu beruhigen oder sich vorzumachen, dass es einem gar nicht so schlecht ginge!? So kann man schön im Außen betrachten, was man im eigenen Inneren nicht sehen möchte.

Resonanz für alte (nicht mehr gewollte) Umstände: Die oben erwähnte Prüfung habe ich nicht bestanden. Dafür hatte ich mein alt bekanntes Popo-Thema mit Schmerzen wieder, die mich kaum normal sitzen ließen. Die Wohnungssituation änderte sich für mein Wohlergehen höchst ungünstig. So saß ich (mit Jörg zusammen) auf einmal wieder mitten in Düsseldorf, in einem kleinen WG-Zimmer in einer viiiieeel zu lauten Altbau-Wohnung in der 4. Etage (ohne Aufzug, versteht sich natürlich). Das hatte ich bereits zu Studienzeiten und wollte es so für mich nicht mehr haben.

Die alten Dramen: Ähnlich wie die Wohnsituation folgten verschiedene Ereignisse und alte Dramen, die ich selbst verursacht hatte, obwohl sie genau das waren, was ich nicht (mehr) wollte.

Meine Seele war nicht mehr zu hören, aber immerhin ignorierte ich meinen Körper, Krankheiten und Schmerzen nicht weiterhin und bin zur 2. Prüfung nicht angetreten. Ich gönnte mir und meinem Schatz Ruhe. So konnten wir die letzten Wochen WG-Leben (danke Mike!!) und Gemeinschaft in der Lichtbewusstsein-Akademie, soweit es mir möglich war, genießen.

Ich denke, ich muss an dieser Stelle nicht erwähnen, dass ich so ziemlich nichts von dem, was ich mir vorgenommen (siehe oben) auch erledigt hatte!?

Ich erholte mich körperlich einigermaßen gut, bis der zweite Teil unserer Reise vor der Tür stand und die Koffer gepackt werden wollten… Darüber berichte ich in einem weiteren Beitrag.

Sarah

P.S.: Ich weiß, dass es für den ein oder anderen Freund und Bekannten nicht immer nachzuvollziehen ist, warum es so lange nicht mit einem Treffen klappt! Vielleicht konnte ich mit diesem Beitrag für etwas mehr Klarheit und Verständnis sorgen :-) Auf jeden Fall ein großes DANKE von mir für eure Freundschaft.