Wir treffen auf der Reise viele Menschen, die uns Nahrung verkaufen, eine Unterkunft oder den Transport von A nach B. Die allermeisten Menschen bieten ihre Waren oder Dienstleistungen aus Notwendigkeit an. Die Menschen benötigen ein Einkommen und fragen sich ganz rational, womit sie dieses am besten und einfachsten erzielen können. Touristen scheinen ein lohnendes Geschäft zu sein. Gestern auf der Fahrt vom Vulkan Mt. Batur an die Südküste Balis haben wir unterwegs an einem Obststand angehalten und einen Bund Bananen, ein halbes Kilo einer uns unbekannten Frucht und ein weiteres halbes Kilo einer anderen unbekannten Frucht gekauft. Wir hatten versäumt, im Vorfeld zu fragen, was das denn kosten wird und haben darauf vertraut, dass so eine Obststand Mitten in der Pampa ortsübliche Preise verlangen wird.
Hat er nicht, wir haben für das Obst 100.000 Rupies bezahlt, das sind ca. 7,- EUR. Ein fairer Preis wäre wahrscheinlich bei 20.000 gelegen. Danach habe ich den Taxifahrer gefragt, dass wir wohl den Touristenpreis bezahlt haben. Seinem Lachen nach, war dem so. Er verdient für eine 8-stündige Taxifahrt 150.000 Rupies. Dieser Vergleich zeigt, dass das Obst völlig überteuert war. Wir bezahlen das mit dem Hinweis, dass dies aber schon sehr teuer sei und überlassen es dem Verkäufer, welches Karma er setzt. Der Taxifahrer meinte übrigens, wir sollen nicht nach dem Preis fragen, wir hätten gutes Karma gesetzt.
Wir können es den Menschen nicht verübeln, wenn sie in den Touristen laufende Geldautomaten sehen und ihre Chance nutzen, etwas von unserem Reichtum abzubekommen. Dass wir beide nun gerade nicht zu den Wohlhabenden gehören, können sie ja nicht wissen. Sie handeln aus Notwendigkeit, um ihre Familie zu ernähren und um zu überleben.