Seit wir in Sri Lanka angekommen sind, bin ich überrascht, welches Bewusstsein gegenüber Mutter Erde herrscht. Vielleicht bin ich deswegen überrascht, da dieses Land überwiegend buddhistisch geprägt ist und ich/wir bis jetzt eine ganz andere Vorstellung vom „Buddhismus“ hatten. Ich dachte, der Buddhismus wäre geprägt von Friedfertigkeit und dem Schutz des Lebens und der Natur. Wir erleben und sehen jedoch eine sehr hohe Umweltverschmutzung in Sri Lanka und wenig Umweltbewusstsein.
Ich hörte mal jemanden sagen, Sri Lanka sei die Perle des Indischen Ozeans. Bis vor wenigen Tagen habe ich mich über diese Aussage gewundert. Heute ist mir klar geworden:
Ja, das kann man so sagen.
Aber was der Mensch daraus macht, das steht auf einem ganz anderen Blatt. Wir (be)urteilen nicht über die Menschen, die die Erde zumüllen und verschmutzen - im Gegenteil. Es sind Menschen, wie Du und ich. Wir sehen sie auf der Straße, in Restaurant, sie geben uns ein Dach über dem Kopf und Essen, sie lächeln viel und sind sehr freundlich (zu uns).
Sie handeln nach bestem Wissen und Gewissen. Wenige stellen sich die Frage, ob es giftig ist, den Rauch von verbrennendem Plastik einzuatmen oder ob ihr Husten (einige Tuk-Tuk-Fahrer husten recht viel) im Zusammenhang mit der Luftverschmutzung steht. Wir gewinnen den Eindruck, den Menschen sind die gesundheitlichen Folgen nicht bewusst oder sie sehen keine Lösung für sich.
Wie wohl überall auf der Welt freuen sich Firmen und Konzerne sehr über den größer werdenden Absatzmarkt in Sri Lanka. Wie wohl überall auf der Welt informieren sie nicht über die Folgen ihrer Produktion und ihrer Produkte für Mensch und Natur. Wie wohl überall auf der Welt bieten sie auch keine Informationen zu wahrer Nachhaltigkeit oder gar Lösungen für eine sauberere und damit gesündere Umwelt an. Vielmehr sehen wir bunte und Glück suggerierende Werbung im Fernsehen, die nur auf viel Konsum ausgerichtet ist.