In Fülle reisen und leben

Das Leben ist eine Reise. Es ist voller Veränderungen, Neuerungen und unvorhersehbaren Ereignissen - permanent verändert sich unsere Umwelt. Was ist das Geheimnis, um trotzdem glücklich leben oder reisen zu können?

Das größte Geheimnis ist, dass die Veränderungen normal sind. Unser Streben nach Sicherheit und immer gleichen Bedingungen ist nicht normal, sondern getrieben von Angst. Wenn wir es schaffen, dieses Sicherheitsdenken loszulassen und uns wirklich in den Fluss des Lebens begeben, dann ist alles leicht.

 

 

 

Was heißt das für uns konkret?

Wir reisen nun seit über 12 Monaten und stellen immer wieder fest, dass wir immer noch Vorstellungen davon haben, wie z.B. unsere Unterkünfte aussehen sollen. Es gibt für uns gewisse Notwendigkeiten und dazu gehört ein bequemes Bett für einen erholsamen Schlaf (= 2m lang und wenigstens 1,60m breit) und es gehört ein Mindestmaß an Ruhe dazu. Dies wurde uns letztmalig bei unserem kurzen Ashram-Aufenthalt in Buenos Aires eindrücklich vor Augen geführt (siehe hier). Wir müssen und können mittlerweile annehmen, dass wir anders reisen als viele andere Backpacker oder Reisende. Unsere Reise ist unser Leben und keine Auszeit vom Alltag (Urlaub). Wir nehmen sehr viele Eindrücke auf und reagieren sensibler auf unsere Umwelt als andere. Daraus ergeben sich andere Anforderungen an unsere Unterkunft und unsere Ernährung. Wir wollen nicht mehr in Gemeinschaftsküchen kochen, in denen wir vom Duft von totem, gebratenem Tier umgeben sind. Wir mögen beim Essen nicht vom Fernseher oder Partymusik begleitet werden.

Vielmehr Wert legen wir auf eine liebevoll gestaltete Umgebung. Wir stellen fest, dass uns alles andere zu viel Kraft raubt und uns ablenkt von den wesentlichen Dingen des Lebens. Wir mögen die Energie des Landes und der Bewohner (Pflanzen, Tiere und Menschen) aufnehmen und durch unser Sein und unsere Meditationen heilende Impulse schenken. Das geht nicht, wenn wir selbst in Mangel sind und selbst zusehen müssen, dass wir in den unterschiedlichsten Umgebungen überleben. Noch ist dies leider damit verbunden, dass wir für unsere Unterkünfte mehr Geld ausgeben müssen als wir eigentlich haben.

Es fehlt die Liebe

So oft stellen wir auf unserer Reise fest, dass die Liebe fehlt. Sie fehlt in den Restaurants, in den Transportmitteln und in den Unterkünften. Es sind oft nur Kleinigkeiten wie eine Ablage neben dem (Hoch)Bett oder Haken für Jacken oder Handtücher. Es gibt wundervolle Gemeinschaftsbäder, die sauber sind und durchdacht mit Ablagemöglichkeiten und einem Duschvorhang, der sicherstellt, dass die Kleidung nicht nass wird. Leider gibt es aber vielmehr Duschen, die schlicht kaum zu benutzen sind und wir fragen uns, ob der Erbauer jemals selbst dort geduscht hat. Oft finden wir die notwendigen Dinge vor, es ist alles da, aber es ist ohne Liebe bereitgestellt und so fehlen dann eben die Kleinigkeiten, um es auch benutzen zu können. So fehlen oft gut gelegene Steckdosen, Geschirrhandtücher oder Pfannen.

Es fällt uns auf, dass in einem liebevoll geführten Gästehaus die Grundstimmung eine ganz andere ist. Die Menschen sind freundlicher, offener, es finden Gespräche statt und man grüßt sich. Umgekehrt ist in einem zweckmäßig geführten Haus die Stimmung auch entsprechend nüchtern und anonym. Das eine ist Fülle, Liebe und Leben aus dem Sehnen heraus, das andere ist Mangel und ein Leben aus Notwendigkeit heraus. So viele Menschen tun etwas aus Notwendigkeit und so wenige tun etwas aus Liebe und aus ihrem Herzen heraus. Wir fühlen uns bei liebevollen Menschen wohler und interessanter Weise muss das Bett gar nicht hochwertiger sein, um darin gut schlafen zu können, wenn wir bei liebevollen Gastgebern sind.

Ein heiler Ort für alle Menschen

Jeden Tag nehmen wir die unterschiedlichsten Sinnesreize auf, erhalten Impulse zu unserer Erweiterung und fühlen die unterschiedlichsten Energien der Menschen, Städte und Länder, in denen wir uns aufhalten. Wir spüren die großen Herausforderungen, die die Menschen bewältigen müssen und wir spüren, den Zwang, den Stress, den Druck, dem die Menschen weltweit in sehr ähnlicher Weise ausgeliefert sind. Wir spüren all die Traurigkeit, all die Not, all die globale und individuelle Ungerechtigkeit auf dieser Erde. Wir spüren den Schmerz und die Wunden von Mutter Erde und mit all dem müssen wir zurechtkommen. Es ist nicht immer leicht, doch wenn wir genügend Ruhe finden und in unserer Ordnung bleiben können, dann gelingt dies, dann können wir auch ein Segen und ein Quell der Liebe und des Friedens für die Welt sein.

Unsere Vision

Weil es immer mehr Menschen so geht und immer mehr Menschen zurück zu sich selbst finden, erträumen und visionieren wir eine Wohn- und Lebensgemeinschaft, in der es nur eine einzige Regel gibt und die lautet „lichtbewusst leben“. Damit sind zugleich wieder alle Regeln irrelevant. Lichtbewusstsein (nach David Wared) ist frei von Dogmen und übersystemisch – damit bedarf es keiner Regeln, nur dem Denken und Fühlen – genial! Es gibt fünf Werte in dieser Gemeinschaft, die Liebe, der Frieden, die Freiheit, die Wahrheit und die Einheit.

Wir freuen uns darauf, wirken darauf hin und genießen das Leben mit all den schönen Dingen, die es uns bereits jetzt in Hülle und Fülle bietet - in unserem Ashram des Königreichs der Herzen in unserem Herzen.